inige von den planungsrelevanten Arten, die von der LANUV für die MTB Hilden und Solingen genannt werden, können hier von der Artenschutzrechtlichen Prüfung ausgenommen werden. Gänsesäger (Mergus merganser) und Zwergsäger (Mergellus albellus) sind Wintergäste, die auf dem Rhein, der Wupper und einigen Baggerseen in den Wintermonaten zu beobachten sind. Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist gelegentlich als Durchzügler im Rheintal zu beobachten. Der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) brütet auch im urbanen Raum auf großflächigen Kiesflächen vor allem auf Dächern und an Gewässern (Abgrabungen). Im Betrachtungsraum ist die Art nicht zu erwarten. Die Tafelente (Aythya ferina) ist bei uns als gelegentlicher Brutvogel und als Wintergast aus Osteuropa zu beobachten. Für die Brut bevorzugt sie größere Gewässer wie Baggerseen. Da im Betrachtungsraum keine derartigen Gewässer tangiert werden, kann in Zusammenhang mit dem angedachten Straßenneubauvorhaben von der Nichtbetroffenheit der Art ausgegangen werden.

Bei der Vielzahl der im Betrachtungsraum registrierten, planungsrelevanten Vogelarten kommt der Avifauna eine besondere Bedeutung zu. Allein 12 Tag- und Nachtgreife sind in den Vogellisten für die relevanten Messtischblätter der LANUV registriert.

Bei der vorgesehenen Trassenführung müssen eine große Anzahl von Bäumen mit hohem Altholzanteil (Brut- und Nahrungsbäume), die z. B. für den Kleinspecht für die Brut und den Nahrungserwerb geeignet sind, beseitigt werden. Die potenziellen Jagdgewässer für den Eisvogel und den Graureiher am Oberlauf des Burbachs (Josefstaler Baches) und am Rupelrather Bach (Auf dem Heidchen) müssten bei Umsetzung der Planung weitgehend verfüllt werden. Des weiteren gibt es weitere, möglicherweise nicht unmittelbar betroffene Gewässer (z. B. HRB Börkhauser Bach), auf die der Einfluss der Straße ohne genauere Kenntnis der Planung im Vorfeld noch nicht eingeschätzt werden kann. Auch diesen Gewässern ist hinsichtlich der Nutzung durch planungsrelevante Arten ein besonderer Augenmerk zu schenken.

Der Wachtelkönig, der in der nahe gelegenen Urdenbacher Kämpe nachgewiesen ist, könnte auch im Betrachtungsraum geeignete Habitate finden.

Große negative Auswirkungen wird es durch den Straßenneubau auch auf die Gehölze bewohnenden Vogelarten geben. Der Straßentrasse müssten bei Beibehaltung der Trassierung überdurchschnittlich viele Gehölze geopfert werden. Insgesamt ist mit dem Verlust von mehr als 5ha Gehölzen aller Altersklassen und Strukturen zu rechnen. Es muss mit erhöhtem Vogelschlag, Verlust von Brutplätzen und Nahrungsrevieren etc. gerechnet werden.

Gleichfalls zeichnet sich der Verlust von größeren Flächen kleingegliederter Kulturlandschaft ab. Hier liegen z. B. für den Gartenrotschwanz besiedelbare Biotope.

Wegen der Vielzahl der planungsrelevanten Vogelarten, die im Planungsraum ein breites Spektrum von Lebensräumen bewohnen, besteht für die Avifauna ein hohes Konfliktpotential.